Shodo Harada Roshi
Ist einer der fünf Dharma Nachfolger von Yamada Mumon Roshi (siehe unten), einem der größten modernen Zenmeister der Rinzai Schule. Shodo (“Sho”-wahr, “Do”-Weg) Harada Roshi wurde 1940 in Nara, Japan geboren und begann seine Übung 1962 im Alter von zweiundzwanzig Jahren im Kloster Shofukuji in Kobe, Japan, wo er zwanzig Jahre lang unter dem Zen Meister Yamada Mumon Roshi (1900-1988) praktizierte. Er erhielt die Dharmanachfolge (Inka) und wurde Abt des Klosters Sogenji in Okayama, Japan, wo er seit 1982 lehrt.
Harada Roshi ist Dharmaerbe in der Rinzai Linie (Myoshinji) des Zen Buddhismus, wie sie von Hakuin Ekaku und seinen Nachfolgern weitergegeben wurde. Harada Roshi`s Lehre umfasst die traditionellen Praktiken des täglichen Sutra Rezitierens, Zazen (Meditation in Sitzen), Sanzen (persönliche Unterredung mit dem Meister), Sussoukan (Atemmeditation), Koan Arbeit, Samu (Arbeit), Sesshin (Intensive Meditations- Retreats), Teisho (Vorträge des Lehreres), und Takuhatsu (Bettelgänge). Obwohl die äußerliche Erscheinung dieser Art des Trainings einigen rigoros und spartanisch erscheinen mag, muss erwähnt werden, dass Harada`s Lehre von tiefem Mitgefühl geprägt und von der einfachen Mahayana Lehre durchdrungen ist, dass allen Wesen der klare, reine Ursprüngliche Buddha Geist gegeben ist. Ziel unserer Übung ist es, diesen Geist in uns selbst und in allen Wesen zu realisieren.
Diese allumfassende Sichtweise fortwährend im Blick, bildet Shodo Harada Roshi in Sogenji seit 1982 Menschen unterschiedlichsten Hintergrunds aus und heißt ernsthafte Schüler (Männer und Frauen, Laien und Ordinierte) aus der ganzen Welt willkommen. Innerhalb der letzten 25 Jahre trainierte er Männer und Frauen aus den USA, Deutschland, Spanien, Frankreich, der Schweiz, England, Kanada, Australien, Dänemark, Ungarn, Polen, Rumänien, Lettland, Iran, Griechenland, Schweden, Finnland, Indien, Sri Lanka, Burma, Vietnam und Japan.
1989 besuchte Harada Roshi erstmals Seattle (USA), wo er ein Sesshin im Hause eines seiner Fortgeschrittenen Schüler abhielt. Seit dieser Zeit leitet er Sesshins, zunächst einmal, dann zweimal im Jahr, an anderen Orten in Washington State, unter anderem in Cloud Mountain Retreat Zentrum, Bastyr Universität, und Widbeye Institut. Seit die Einrichtungen im Tahoma One Drop Zen Kloster auf Widbeye Island es zulassen, finden die Sesshins dort statt.
Shodo Harada Roshi besucht Europa (zweimal Jährlich) und Asien um Sesshins zu leiten und die Verbindung mit seinen dortigen Schülern aufrecht zu erhalten. In den vergangenen Jahren hielt er Sesshins in Dänemark, der Schweiz, Ungarn, Polen, Deutschland Italien, Lettland und Indien ab.
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Yamada Mumon Roshi
Lebte von 1900 bis 1988. Auf den Wunsch seines Vaters hin, begann er eine Ausbildung zum Rechtsanwalt. Wärend des Studiums jedoch, hörte er die Worte von Konfuzius, der sagte: ” Besser als Rechtsanwälte zu haben ist es, eine Welt zu schaffen, wo keine Rechtsanwälte notwendig sind.” Als Yamada Mumon dies hörte, wurde ihm klar, dass die Arbeit eines Rechtsanwaltes ihn nicht befriedigen würde, und so machte er sich auf die Suche.
Eines Tages erfuhr er, dass Kawaguchi Ekai von seiner Reise nach Tibet zurückgekehrt war. Er war als Erster japanische Zen Meister in Tibet gewesen und hielt einen Vortrag über den “Weg des Bodhisattvas”. Kawaguchi Ekai lehrte, dass wir zwar nicht die ganze Welt mit weichem Leder bedecken könnten, doch wenn wir weiche Lederschuhe an den Füssen hätten, dann könnten wir überall hingehen und wir würden dabei ständig auf Leder laufen. Genauso ist es unmöglich, der ganzen Welt ein Dach zu schenken, um uns vor dem Regen zu schützen, doch wenn wir alle einen Regenschirm hätten, dann könnte sich jeder vor dem Regen schützen. Es scheint unmöglich zu sein, jede einzelne Person zu befreien, doch wenn man es selbst erlebt hat, dann werden andere Menschen davon inspiriert werden, und auch sie werden sich die Lederschuhe der Erleuchtung anziehen. Das ist der Weg des Bodhisattvas. Auch wenn eine einzelne Person nicht die ganze Menschheit befeien kann, so kann sie die Möglichkeit dazu aufzeigen und das wahre Licht manifestieren.
Yamada Mumon Roshi wurde Schüler von Kawaguchi Ekai, doch bei dem Versuch diesem Weg mit dem eigenen Körper zu folgen, erkrankte er schwer an Tuberkulose. Er lebte viele Jahre in Isolation, doch als er an einem klaren Junitag eine Nanten Blume erblickte, erwachte er und schrieb:
„Alle Dinge sind in diesen Allumfassenden Geist eingeschlossen. Davon sprach zu mir, der Kühle Wind, an diesem Morgen.“
Er erlebte ein tiefes Erwachen, und damit war auch sein Körper geheilt. Er nahm an einem Sesshin im Empokuji Kloster, nahe Kyoto, teil und war in der Lage seine Wahre Natur vollkommen zu erkennen/realisieren. Danach trat er ins Tenryuji Kloster ein und vertiefte seien Geisteszustand unter Seisetsu Genjo Roshi, bis er mit 51 Jahren selbst Meister wurde. Anfänglich lehrte er im Reiunin Tempel in Kyoto und wurde dann der Meister im Shofukuji Kloster in Kobe, wo er viele Schüler heranzog/ausbildete.
Während des Zweiten Weltkrieges sah er viele Kriegsschauplätze, und was er sah hinterließ in ihm tiefe Gefühle der Reue. 1967 ging er auf Pilgerreise und besuchte viele Südost Asiatische Länder, um sich für die Kriegstaten der Japaner zu entschuldigen und um Sutren für die Toten aller Religionszugehörigkeiten zu lesen. Auch seinen Schülern lehrte er diese Haltung der Reue.
Obwohl er nur wenige englische Worte sprach, unterrichtete er viele ausländische Schüler und hinterließ viele stake karmische Verbindungen. Er nahm an der Eröffnung der Daibosatsu Zendos in New York teil, besuchte das San Francisco Zen Zentrum in Kalifornien, Mount Baldy Zen Zentrum und Mexico. Er machte eine Pilgerreise nach Indien und erbaute in Bodhgaya, dem Ort der Erleuchtung Buddhas, einen japanischen Tempel. Er reiste nach Europa und begann den spirituellen Christlich- Buddhistischen Ost- West Austausch, wobei er in neun kontemplative Klöster in Europa eintrat, in ihnen lebte, und das Leben der Mönche dort teilte. Seine Schüler ließen sich überall in Europa nieder und stärkten so seine weitreichenden Verbindungen mit dem Westen.
Später wurde er Hauptabt des Myoshinji, der Kansho der Myoshinji-ha, und Leiter des Hanazono Collages. Er war ein begnadeter Gelehrter und großer Meister mit vielen Schülern, doch niemals akzeptierte er irgendwelche Huldigungen. Vielmehr lebte er sein ganzes Leben lang als einfacher Mönch und Bürger, jeden Augenblick für andere Menschen lebend und gebend. Dies war Yamada Mumon Roshi.